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Gleichschaltung eines Dorfes:
Ragösen im Jahre 1933

Die Nationalsozialisten haben den Begriff von der Elektrotechnik übernommen: Gleichschaltung. Sie bedeutete die Zentralisierung der politischen Macht im Reich und die Ausschaltung aller demokratisch gesinnten Führungskräfte. Gleichschaltung hieß aber auch alle Aspekte des Lebens nationalsozialistisch zu durchdringen und zu beherrschen. Die Alleinherrschaft der NSDAP sollte gesichert sein.

Die Gleichschaltung der Deutschen war aber nicht nur eine Sache, die von oben kam. Viele Menschen bemühten sich, sich den neuen Bedingungen anzupassen, entweder weil sie überzeugte Anhänger des „Führers“ waren oder weil es ihnen der bequemere Weg erschien.

Das Dorf Ragösen war schon immer politisch konservativ gewesen. 1902 schrieb Pfarrer Karl Backhaus, „Weil die Bevölkerung seßhaft ist und eigenen Besitz hat, kann die politische Partei der Unzufriedenheit keinen Einfluß gewinnen.“ Gemeint war die SPD. Auch während der Republik blieb Ragösen konservativ. Bei der Reichstagswahl vom Mai 1928 hatte eine absolute Mehrheit der Ragösener Wähler für die konservative Deutschnationale Volkspartei (DNVP) gestimmt. Zwei Jahre später stimmten noch über 40% für die DNVP, aber auch 28% für die Protestbewegung Deutsches Landvolk und schon mehr als jeder Zehnte für die Nationalsozialisten.

Bei der Ernennung Adolf Hitlers zum Reichskanzler war Ragösen allerdings schon stark nationalsozialistisch geprägt. Nach einem Aufruf des Dampfsägewerksbesitzers Carl Spieseckes vom 31. Dezember 1932 wurde eine Ortsgrulppe der NSDAP mit 15 Mitgliedern gegründet. 1932 war sie auf 50 Mitglieder angewachsen. Im selben Jahr wurde auch eine NS-Frauenschaft gegründet.

Bei der Präsidentschaftswahl im April 1932 gaben mehr als 80% der Ragösener Adolf Hitler ihre Stimme. Im Juli 1932, bei der Reichstagswah, 1932 erhielt die NSDAP 84% der Stimmen in Ragösen.

Die Bildung der „nationalen Regierung“ unter Reichskanzler Hitler wurde im Kreis Zauch-Belzig von den konservativen Kräften mehrheitlich begrüßt, vom Landbund und auch dem Stahlhelm, Bund der Frontsolden, dessen Bundesführer, Franz Seldte, als Arbeitsminister im Kabinett Hitlers saß.

Am 31. Januar trafen sich die Ragösener Ortsgruppen der NSDAP und der Stahlhelm zu einer gemeinsamen Sitzung im Lokal von Gustav Kettmann. „Pg. [Parteigenosse] Spiesecke von der NSDAP. begrüßte besonders die Stahlhelm-Kameraden und gab serner Freude darüber Ausdruck, daß endlich die nationale Front gebildet sei. Die Führer der NSDAP. und des Stahlhelms waren sich darüber einig, daß alles Trennende begraben sein müsse zum Wohle für Volk und Vaterland.“ (ZBK, 1. Februar 1933)

Am 18. Februar veranstaltete der Jungstahlhelm einen „Deutschen Abend“ bei Kettmann. Von den Wänden hingen die Hakenkreuzfahne sowie die schwarz-weiß-rote Fahne des Kaiserreiches. Der Vorsitzende erklärte, „Was vor wenigen Wochen für unmöglich gehalten wurde, ist Wahrheit geworden. Die nationale Rechte hat sich die Hand zu treuer Kampfgemeinschaft gereicht. Was jahrelanges Verhandeln nicht geschafft, hat die Not der Zeit und der Wille, Deutschland von inneren und äußere Feinden zu befreien, vollbracht. Zwei Marschkolonnen haben sich vereinigt, ein freies Deutschland zu erkämpfen. Hoffen wir, daß dieser Zusammenschluß alle Zeiten überdauert und besonders bei den bevorstehenden Wahlen[am 5. März] zum Ausdruck kommt. Lassen wir alles Persönliche beiseite und denken wir nur an das gemeinsame Ziel, das Deutschland heißt.“ (ZBK 21. Februar 1933)

Die Einigkeit des konservativen Lagers war aber nicht ohne Spannung. Im März fanden nicht nur Wahlen zum Reichstag statt, sondern auch Neuwahlen der Gemeindevertreter. Um diese Wahl zu besprechen, lud Ortsvorsteher Fritz Kelch in der dritten Februarwoche im Bölkeschen Saale ein. Es herrschte Übereinstimmung, daß die Parteipolitik nicht im Gemeindeparlament gehöre. Um Streitigkeiten zu vermeiden, wurde eine Einheitsliste vorgeschlagen, wie es in vielen Orten bei der letzten Gemeindewahl gegeben hatte. Sie wäre Ausdruck des Zusammengehens der „nationalen Kräfte“. Die NSDAP verlangte aber, entsprechend einer Anweisung der Gauleitung, 60% der Sitze in der Gemeindevertretung. Einigkeit konnte nicht erreicht werden und es mußten zwei Wahlvorschläge aufgestellt werden.

Bei der letzten Mehrparteienwahl zum Reichstag im März, also nach der Ernennung Adolf Hitlers zum Reichskanzler, sank der Stimmenanteil der NSDAP in Ragösen auf 72%. Die deutschnationale „Kampffront Schwarz-Weiß-Rot“ erhielt fast 26%. Anders gesagt, die neue „nationale Regierung“ genoß die Zustimmung von nicht weniger als 98% der Wähler in Ragösen. Im gesamten Reich erhielt Hitlers Koalition eine knappe Mehrheit, 51,9%.

Der 1. Mai, der die neue Regierung zum „Tag der nationalen Arbeit“ erklärt hatte, wurde in Ragösen „im Sinne unseres Reichskanzlers Adolf Hitler“ gefeiert. Im Festgottesdienst wurde über 2. Korinther 5,17 gepredigt: „Das Alte ist vergangen, siehe es ist alles neu geworden.“ Gegen 20 Uhr versammelten sich die Ragösener im Mebeschen Saale. Auf der Bühne, umgeben vom Maiengrün, war ein Doppelbild vom Reichspräsidenten von Hindenburg und Adolf Hitler. Die Gemeinde hörte gemeinsam die Rundfunkübertragung der Reden von Propagandaminister Goebbels und dem Kanzler vom Tempelhofer Feld in Berlin. Der offizielle Teil des Abends wurde abgeschlossen mit dem Singen des Deutschlandliedes und des Horst-Wessel-Liedes, das seit 1930 Parteilied der NSDAP war und nun auch als zweite Nationalhymne diente. Am darauffolgenden Tag wurden die freien deutschen Gewerkschaften zerschlagen.

Am Sonnabend, dem 15. Juli, bei der Monatsversammlung der Ortsgruppe der NSDAP wurde klar, daß es unter den Parteigenossen auch nicht ohne Streit zuging. An Stelle des erkrankten Ortsgruppenleiter, Pg. Carl Spiesecke, leitete Pg. Goebel die Sitzung. Nach einem Vortrag von Pg. Syndikus Dr. jur. Schütz, ergriff Pg. Goebel das Wort.

„...jetzt, nachdem die Revolution durchgeführt sei, [würde]die Säuberung innerhalb der Partei vorgenommen. Es hätte sich ein Meckertum und Stänkertum innerhalb der Ortsgruppen breit gemacht, welches immer alles besser wüßte und den Amtswaltern das Leben schwer machte. Diese Volksgenossen könnten sich darauf gefaßt machen, machen, aus der Partei ausgeschlossen zu werden: denn die NSDAP. sei keine Kaffeeklatsch-Gesellschaft, sondern eine in schweren Kampf um die Macht im Deutsche Reich groß gewordene Bewegung. Wer über den Amtswalter Beschwerde führen wolle, soll es offen und ehrlich bei der zuständigen Dienststelle tun und nicht heimlich von Ohr zu Ohr.“ (ZBK 18. Juli 1933)

Es hieß in dem Bericht im Kreisblatt, die Ausführungen wären mit lautem „Bravo“ quittiert.
Am Montag, den 17. Juli leitete Ortsgruppenführer Regenstein den Monatsappell des Stahlhelms im Kettmannschen Lokal. Die voranschreitende Gleichschaltung drückte sich in drei Tagesordnungspunkten aus. Es wurde über die Zusammenarbeit des Jungstahlhelms mit der NSDAP gesprochen. Ab Juni waren Mitglieder des Stahlhelms bis 35 Jahren in die SA integriert. Die neue Grußform („Hitlergruß“ oder „deutscher Gruß“) und Grußpflicht zwischen SA, SS, Stahlhelm und ihren Führern wurde bekanntgegeben. Schließlich wurden den evangelischen Mitgliedern des Stahlhelms, was in Ragösen wohl alle bedeutete, die 24 Jahre und älter waren und bisher nicht in der kirchlichen Wählerliste eingetragen waren, befohlen, sich und ihre Angehörigen bis Donnerstag, 20. Juli, 15 Uhr bei Herrn Superintendent Zunkel eintragen zu lassen. Am 23. Juli war Kirchenwahl und es ging dem Stahlhelm womöglich darum, viele Stimmen der von Hitler unterstützten Glaubensbewegung „Deutsche Christen“ zu sichern. Die „Deutschen Christen“ strebten eine einheitliche staatliche Reichskirche an und identifizierten sich stark mit dem Nationalsozialismus.

Ein Höhepunkt des Jahres 1933 für die Nationalsozialisten des Dorfes Ragösen war die Weihe ihrer neuen Fahne am Sonntag, den 13. August. Um 6 Uhr ertönte im ganzen Dorf das militärische Signal „Wecken“. Ab 9 Uhr spielte die Kapelle Großkopf aus Belzig „schneidige Märsche“. Eine Stunde später war „Antreten zum Gottesdienst“. Am Nachmittag, auf dem Festplatz am Kriegerdenkmal fand dann die Weihe der Fahne statt. Kreisorganisatiosleiter Pitsch aus Damsdorf hielt die Weiherede. Er erinnerte, „an die Toten des Weltkrieges und an die Toten der braunen Armee Adolf Hitlers. Hätte die graue Armee nicht mit ihren Leibern das Vaterland gedeckt und wären nicht die braunen Soldaten Adolf Hitlers blutend in den Staub gesunken, denn ständen wir heute nicht hier, um diese Fahnen mit dem Symbol des Dritten Reiches zu weihen.“ (ZBK 16. August 1933)

Als die von „Ehrenjungfrauen“ getragene Fahne enthüllt und von Pg. Pitsch geweiht wurde, übergab er die Fahne einem Fahnenträger mit dem Befehl „Halte das Banner in Ehren; sterbe lieber, ehe du es den Feinden überläßt. Nur über deine Leiche kann der Feind dir dieser Banner rauben!“ (ZBK 16. August 1933)

Gegen 15:30 Uhr erschien Landrat Hans-Christoph von Werder in Begleitung des Ortsgruppenführers von Belzig Willi Grützeck. Im Wiesenburg hatte der Landrat gerade die Fahne der dortigen NSDAP-Ortsgruppe geweiht. Der Landrat „ergriff das Wort“:

„Unser Tun und Lassen richte sich nach dem Willen unseres Führers Adolf Hitler. Er gäbe für alles das Tempo an. Den Leuten, die immer alles besser wissen wollen, sage er: ’Behaltet nur euer Wissen für euch!’ Den Meckerern und Superklugen könne es nur sagen, daß die Zeiten des Miesmachens vorbei seien. Miesmacher gehören ins Konzentrationslager.“ (ZBK 16. August 1933)

Die Glaubenbewegung „Deutsche Christen“ hatte in der Ragösener Gemeinde viele Anhänger. Als im August Vertreter für die Kreissynode gewählt wurden, fiel die Wahl auf die Parteigenossen Carl Spiesecke und Hermann Regenstein. Sie, sowie auch die gewählten Stellvertreter, waren Mitglieder der „Deutsche Christen“.

Der Ragösener Pfarrer Paul Bernhard war ein überzeugter Nationalsozialist und Kreisobmann der „Deutschen Christen“. Am 17. September beim Kinderfest der Gemeinden Ragösen und Groß-Briesen, wies der Pfarrer, der gern in braunen Uniform auftrat, darauf hin, „daß zum ersten Male außer der Kirchenfahne die Farben des neuen Reiches dem Zuge der Kinder vorangetragen seien. Unser Volk rufe nach Führern. Der große Führer ist ihn erstanden in Adolf Hitler. Die 160 Kinder beiden Kindergottesdienste, die hier versammelt sind, halten treu zu diesem Führer, vor allem aber auch zu ihrem Führer Jesus Christus.“ (ZBK 19. Sept. 1933)

Auf der Oktober Versammlung der Ortsgruppe der „Deutschen Christen“, die inzwischen auf 65 Mitglieder angewachsen war, plädierte Pfarrer Bernhard für den Wegfall der „Sonnabend Lustbarkeiten, die sich meistens in die frühen Sonntagsstunden auszudehnen pflegen. Der Sonntag müsse als ’Tag des Herrn’ heilig gehalten werden.“ Taufen und Trauungen am Sonnabend waren schon untersagt worden.

Im damaligen „Luther-Jahr“ bezogen sich die „Deutschen Christen“ gern auf Martin Luther. Pfarrer Bernhard sagte, „Mit berechtigten Stolz blicke das evangelische deutsche Volk auf seinen großen Reformator Luther, dem es deutsche Sprache, deutsche Bibel und Katechismus und deutschen Gemeindegesang verdanke. Dieser Dreiklang stelle eine Verbindung mit dem deutschen Volke und seinem Führer Adolf Hitler her. Unter den Gesichtspunkt des Deutschtums falle auch der Arierparagraph, der das deutsche Volk wieder freimache von fremden Elementen.“ (ZBK, 18. Okt. 1933)

Der „deutsche Luthertag“ am 19. November wurde in Ragösen mit einem Festgottesdienst begangen. Pfarrer Bernhard nutzte den Anlaß die neue Fahne der Ortsgruppe der „Deutschen Christen“ zu weihen. Der Pastor meinte, „daß das Symbol der neuen Fahne mit dem Christuskreuz und dem Hakenkreuz die Verbundenheit von Staat und Kirche, von Evangelium und dritten Reich darstellen wolle.“ (ZBK 24. November 1933)

Er weihte die Fahne mit den Worten: „Ich weihe dich im Namen des Vaters, des Sohnes und des heiligen Geistes.“ Dann berührte er die neue Fahne mit der Parteifahne der NSDAP. Darauf grüßte die Gemeinde die neue Fahne mit dem „deutschen Gruß“ und sprach das Vaterunser.

Die Gleichschaltung im Dritten Reich sollte möglichst allumfassend sein. Auch der letzte Verein im kleinsten Dorf mußte sich in die neue Ordnung fügen. Mitte Oktober trafen sich der Männergesangsverein Lyra und der Turnverein „zwecks Gleichschaltung“. Im Dezember folgte der Kriegerverein.

Die Vereine standen vor der Wahl der Selbstauflösung oder der Anpassung, was dem Beitritt einem nationalsozialistischen Verband bedeutete. Der Männergesangsverein war dem Deutschen Sängerbund bisher wegen der „bedeutenden Mehrkosten“ nicht beigetreten. Nun tat er es doch. Die gewählten Vorstände mußten ihre Ämter zur Verfügung stellen. Gemäß des „Führerprinzips“ wurden die neuen Vorstände nicht gewählt sondern ernannt. Es kämen, so hieß es, „nur nationalgesinnte Männer, die auf dem Boden des Dritten Reiches stehen“, in Frage. In der Praxis bedeutete das nur Mitglieder der NSDAP, der NSBO (Nationalsozialistische Betriebszellen-Organisation), des Stahlhelms oder des Kriegervereins Kyffhäuser in frage kamen. Logischerweise gab es in einem kleinen Dorfe eine nicht unbegrenzte Zahl von geeignete Kandidaten. Es kam hinzu, daß so gut wie alle Männer in einer oder mehrerer der obengenannten Organisationen Mitglieder waren. Beim Gesang- und Turnverein waren daher die alten Vorsitzenden auch die neuen, nur „ernannt“ und daher gleichgeschaltet. Sie hießen nun „Führer“. Wie der Lehrer Friedrich Bamberg schrieb, mußte der Gesangsverein, „Dienst tun an dem großen Werden einer neuen Zeit, die mit zwingender Notwendigkeit die Privatinteressen zurückstellt hinter die Belange der vom Führer hart erkämpften nationalsozialistischen Idee.“

Am 12. November fand eine Reichtagswahl sowie eine Volksabstimmung über die Politik des „Führers“ statt. Fünf Tage vor der Wahl veranstaltete die NSBO eine Wahlveranstaltung in Ragösen. Der Redner war Pg. Goebel, der zu dem Thema „Der Führer Adolf Hitler wirbt um die Seele des deutschen Arbeiters“ sprach.

„Keiner kannte die Seelennot des deutschen Arbeiters besser als Adolf Hitler, daß trotz des roten Mäntelchen, das man dem deutschen Arbeiter umhängte, er in tiefer Seele ein echter deutschen Mann war...Der Spuk ist weg, Ihr deutschen Arbeiter, der Nebel zerfetzt und ein Führer ist uns erstanden, den uns Gott gesandt, ein Führer des deutschen Arbeiters, wie er erhabener nicht zu erdenken ist.“ (ZBK 9. November 1933) Pg. Goebel verlangte von seine Zuhörer aufzustehen und mit erhobenen Hand zu geloben, „Wir alle stehen am 12. November hinter Adolf Hitler. Sieg Heil!“ (ZBK 9. November 1933)

Bei der Wahl gab es eine außerordentliche hohe Wahlbeteiligung obwohl die NSDAP inzwischen die einzige Partei auf dem Wahlzettel war. Amtlich gab es keine Gegenstimmen, lediglich einige wenige ungültige Stimmen.

Die Frauen in Ragösen wurden aber auch nicht vergessen. Am Donnerstag, den 28. November kam Fräulein Meisner von der Belziger Gruppe des Bundes deutscher Mädel (BdM), um mit ihren Mädchen für neue Mitglieder zu werben. „Sie erläuterte, daß im B.d.M. die jungen Mädchen zu wahrhaften Deutschen geschult werden sollen. Unsere alten Sitten und Gebräuche, die schönen Volkslieder und alles, was rein deutsch ist, wird hier besonders gepflegt. Es ist doch eine Bewegung die ganz besonders unserm großen Führer am Herzen liegt und gerade die deutsche Jugend, das Mädel im B.d.M., kann hier mithelfen, die große Aufgabe unseres Volkskanzlers zu erfüllen.“ (ZBK 30. November 1933)

Anfang Dezember gründete Fräulein Meisner eine Ortsgruppe des BdM in Ragösen. Elf Mädchen traten dem Bund bei und M. Tietz wurde zur kommissarischen Führerin bestimmt.

Als das Jahr 1933 ausklang, war das Dorf Ragösen weitgehend gleichgeschaltet. Zu einer Weihnachtsfeier hatte der Ortsgruppensleiter Carl Spiesecke die SA, die NSBO mit Frau und Kind, den BdM und die NS-Frauenschaft eingeladen. Der Weihnachtsmann verteilte Geschenke an die Kinder. Elf SA-Männer bekamen kleine Beträge, damit sie SA-Mäntel kaufen konnten.

Pg. Pastor Bernhard dankte Pg. Spiesecke dafür, daß er seit 1930 verstanden hatte, „die Idee des Führers im Dorf Eingang zu verschaffen. Solche Feste wie die heutige sind dazu angetan, die wahre Volksgemeinschaft zu schaffen, die der Führer will. Er begrüßte die Einschaltung der evangelischen Jugend in das Werk Adolf Hitlers“ Am 19. Dezember war sie Evangelische Jugend in die Hitlerjugend eingegliedert worden. „Die Jugend soll und muß“, sagte der Pfarrer, „eine frohe und stolze Zukunft haben, so will es der Führer.“ (ZBK 30. Dezember 1933)

 

 

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